22. April – 29. Mai 2010
Skeleton Key
Patrick Rieve
Patrick Rieves Arbeiten, seine Zeichnungen, architektonischen Modelle und Rauminstallationen, sind Porträts des Selbst. Durch unterschiedliche Perspektiven, Betrachtungswinkel und Wahrnehmungsdimensionen umkreist der Künstler rekonstruierte Orte, Häuser und Räume. Er wechselt dabei bewusst immer wieder zwischen Innen- und Außenperspektive sowie subjektiver und objektiver Sicht.
In seiner Ausstellung Skeleton Key ist das Objekt der Annährung ein Haus, das er dokumentiert, seziert und inszeniert. Sowohl die Zeichnungen von inneren Szenen und Detailansichten als auch der Rohbau als Skulptur (das Haus mit seiner Struktur der drei Ebenen: Erdgeschoss, Keller und Obergeschoss im Maßstab 1:10) stehen an der Schwelle zwischen Erfindung und Erinnerung. Rieve geht es um die Problematik der (Selbst-)Wahrnehmung, der Selbst(er)-findung und deren Darstellbarkeit und Definition. Er führt den Betrachter durch verschiedene Realitätsebenen, so dass er wie ein Voyeur in einen fremden, inneren Raum blickt und wie ein Profiler oder Psychologe sich den Ort Stück für Stück erschließt. Durch die Sezierung lässt Rieve das Objekt konkret werden, gleichzeitig bleibt es aber auch Teil einer ganz subjektiven Realität: einer virtuellen Welt, die der Künstler – erinnernd an ein Computerspiel – selbst inszeniert.