8. November – 20. Dezember 2003

The Black Maria

Ulrike Pfeiffer

Mit THE BLACK MARIA bringt Ulrike Pfeiffer Film und Fotografie zusammen als Filmzitate, in denen sie sich mit den Anfängen des Films beschäftigt. Hierbei entdeckte sie frühe, selten zu sehende Filme, in denen man noch die Faszination der Erfindung des Films spüren kann. Der Stummfilm bietet ihr ein vielfältiges Repertoire, da er frei experimentell mit Form und Farbe umgegangen ist und durch das stumme, Gesten reiche Spiel der Darsteller ganz andere Darstellungsmöglichkeiten eröffnet. Ulrike Pfeiffer bedient sich in ihren Arbeiten selbst dieser Ästhetik der frühen Filme. Für ihre Videoinstallation hat sie Szenen aus Stummfilmen ausgewählt und diese zu einem neuen Film frei konzipiert. Zugleich stellt sie Fotos aus, die sie als silent Filmstills inszeniert hat. Der Ausgangspunkt dieses Projekts waren ihre Recherchen über den Stummfilmstar Mabel Normand. Sie war eine der ersten Frauen, die als Komikerinnen und Regisseurinnen bereits vor den 20er Jahren ein eigenes Filmstudio besaßen. Normand selbst war aber auch in mysteriöser Weise in zwei Mordfälle verwickelt, deren Geheimnisse bis heute ungeklärt geblieben sind. Die Mordgeschichte, ihre Person und die Filme dieser Zeit erscheinen hierbei gleichzeitig auch als Präsentation einer Idee, einen neuen Film über den Stummfilm und über Mabel Normand vorzubereiten, indem Ulrike Pfeiffer ihre Recherchen bereits in ein Drehbuch einfließen lassen könnte.

Zur Ausstellung erschien die Publikation: Die stumme Verführung. Das innere Bild und das Phänomen Kino. Köln 2003.